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Bluthochdruck & Diabetes

Fast 90 Prozent aller Menschen mit Typ-2-Diabetes und etwa 30 Prozent aller Typ-1-Diabetiker leiden an Bluthochdruck. Angesichts dieser Häufigkeiten steigt das Risiko für Gefäßerkrankungen oder einen Herzinfarkt. Doch gegen Bluthochdruck kann man etwas tun. Text: Jennifer Vazquez-Peralbo

Bei vielen Diabetikern tritt neben der Stoffwechselerkrankung Diabetes zusätzlich noch Bluthochdruck auf. Die Kombination aus Diabetes und Bluthochdruck erhöht das Risiko von Folgeschäden am Herz-Kreislaufsystem und den Nieren. Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur der Diabetes gut eingestellt ist, sondern auch der Blutdruck wirksam gesenkt wird. Sport ist da ein gutes Mittel.

Wie kann ich trotz Diabetes und Bluthochdruck Sport treiben?

Am Anfang müssen Sie Ihren Schweinehund erst einmal überwinden. Außerdem sollten Sie sich nicht verunsichern lassen, wenn Ihr Blutdruck beim Workout ansteigt. Eva Yargiman, Personal Trainerin, versichert hierzu: „Bei jedem Training steigt der Blutdruck an. Langfristig wird der Blutdruck positiv vom regelmäßigen Training beeinflusst.” Eine Eigenkontrolle vor, während und nach dem Training ist in diesem Zusammenhang deshalb von Vorteil und auf jeden Fall zu empfehlen. Bei einer moderaten Belastung von 65 bis 75 Prozent sollte Ihre Herzfrequenz den Wert 220 minus Lebensalter nicht übersteigen.

Diesen Wert können Sie mit einem Pulsmesser überprüfen, sodass Sie stets in Ihrem optimalen Leistungsbereich trainieren. „Generell empfehle ich meinen Klienten, mit Ihrem Arzt über die sportliche Betätigung zu sprechen, damit sie diesbezüglich eine umfassende ärztliche Betreuung erhalten”, empfiehlt Eva Yargiman. Bevor Sie durchstarten, sollten Sie Ihr sportliches Vorhaben mit Ihrem Arzt besprechen. Dieser wird Sie sportmedizinisch untersuchen, damit Sie wissen, wie intensiv die Belastung sein darf. Besonders am Anfang sollten Sie unter fachlicher Anleitung trainieren. Hierzu eignet sich ein ausgebildeter Personal Trainer. Alternativ kann man sich aber auch beim Sportverein nach speziellen Angeboten für Menschen mit Herz-Kreislauf-Krankheiten erkundigen.

Welche Sportarten eignen sich?

Sport und regelmäßige Bewegung verbessern die körperliche Fitness sowie das allgemeine Wohlbefinden und wirken sich nicht zuletzt auch positiv auf die Herzgesundheit aus. Gut für das Herz-Kreislaufsystem ist vor allem Sport, der eine mäßige Ausdauerbelastung mit sich bringt: beispielsweise Laufen, Nordic Walking, Wandern, Schwimmen, Langlauf, Yoga, Pilates und Radfahren. Von Sportarten wie Tennis oder Badminton raten Ärzte tendenziell eher ab, weil sie hohe Belastungsspitzen mit sich bringen. Eva Yargiman, Personal Trainerin in München, empfiehlt Ihren Klienten ein funktionelles Training mit Kräftigung und mäßiger Intensität, unter Bezugnahme des eigenen Körpergewichtes. Klassisches Krafttraining sei nicht empfehlenswert, da der Blutdruck beim Training relativ schnell hoch ansteigt.

Funktionelles Training bezeichnet ein Training, bei dem gezielt ganze Muskelgruppen durch das Durchführen komplexer Bewegungsabläufe trainiert werden. Im Grunde genommen werden Bewegungen anstelle einzelner Muskeln trainiert. Somit steht es im Gegensatz zum traditionellen Krafttraining, bei dem oft ein Großteil der Übungen an Geräten absolviert wird, um die anzusprechenden Muskeln oder Muskelgruppen gezielt zu trainieren. Beim funktionellen Training werden dahingegen keine Geräte eingesetzt, man bedient sich verschiedener Hilfsmittel wie beispielsweise Gymnastikbällen und Thera-Bändern. Genauso wichtig wie die Sportart ist die Geschwindigkeit, mit der Sie beginnen. Gerade am Anfang sollten Sie langsam beginnen, sich Pausen gönnen und genügend trinken.

Bewegung gegen Bluthochdruck

Bringen Sie eine Regelmäßigkeit in Ihren Bewegungsalltag und verändern Sie Ihre Alltagssituationen. Nehmen Sie die Treppe anstelle des Fahrstuhls, lassen Sie das Auto stehen und fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit oder machen Sie täglich einen Spaziergang. Jedes Kilo, was Sie verlieren, kann den Blutdruck um 5 mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) senken. Eva Yargiman sagt dazu: „Im optimalen Fall sollte man dreimal in der Woche 60 Minuten Sport treiben. Im Zweifelsfall ist allerdings einmal besser als keinmal.” Sie sollten Bewegung an der frischen Luft bevorzugen. Der Körper profitiert von der frischen Luft und von dem zusätzlichen Schub Vitamin D, das produziert wird, wenn der Körper den Strahlen der Sonne ausgesetzt ist. Man vermutet, dass das Vitamin D eine blutdrucksenkende Funktion hat.

Durchblutung der inneren Organe verbessern

In unserem Körper ist Stickstoffmonoxid (NO) für die Blutdruckregulation verantwortlich und schützt unsere Gefäße vor Ablagerungen. „Dadurch kann das Blut besser fließen und alle Organe – einschließlich des Gehirns – werden mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, ein erhöhter Blutdruck sinkt“, erklärt Prof. Dr. Horst Robenek, Arterioskleroseforscher am Universitätsklinikum Münster. Diese entscheidende, wissenschaftliche Erkenntnis wurde 1998 sogar mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. „NO wird aber im Körper nicht gespeichert, sondern muss immer aus dem natürlichen Eiweißbaustein Arginin produziert werden. Damit ist letztlich nicht NO, sondern Arginin die eigentliche Geheimwaffe gegen Bluthochdruck und Arteriosklerose“, so der renommierte Wissenschaftler.

Arginin-Mangel ausgleichen

Der erwachsene Körper bildet nur noch geringe Mengen Arginin und der Bedarf steigt mit zunehmendem Lebensalter an, sodass den Großteil die Nahrung liefern muss. „In der Tat gibt es dafür gute Quellen wie etwa Nüsse, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen, Hülsenfrüchte oder Garnelen. Gerade Menschen mit Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Diabetes mellitus brauchen meist jedoch deutlich mehr Arginin, als sie über die tägliche Kost aufnehmen“, erklärt Prof. Robenek, ihnen können hochwertige Präparate mit rein pflanzlichem Arginin wie beispielsweise „Telcor Arginin plus“ helfen. „Arginin ist gut verträglich, hat keine Nebenwirkungen, kann langfristig eingenommen werden und ist mit anderen Medikamenten kombinierbar“, so der Arteriosklerose-Experte.

Außerdem trägt Arginin zum Erhalt normaler Blutzuckerwerte bei. Eine neue Studie mit Diabetikern belegt dies eindrucksvoll: Bereits nach 14-tägiger Einnahme von Arginin hatte sich der Blutfluss der Probanden im Arm erhöht, während sich ihr Blutdruck normalisierte. Daneben verbesserte sich der Glucose-Stoffwechsel, die Produktion des blutzuckersenkenden Insulins und die Empfindlichkeit für Insulin nahmen zu. Nebenbei ergab sich sogar noch ein sehr wünschenswerter Nebeneffekt: Es wurde eine Gewichtsabnahme beobachtet.