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Typenfrage

Typgerecht Sport machen: Schwimmen, Joggen, Yoga oder Hanteln stemmen im Fitnessstudio – jeder von uns hat seine sportlichen Vorlieben, die auch darüber entscheiden, wie motiviert wir das regelmäßige Training angehen und wie effektiv die jeweilige Sportart für uns persönlich ist. Und was für ein Fitness-Typ sind Sie?

Der Kommunikations-Typ

Gehören Sie zu den Menschen, die sich gerne mit anderen austauschen und mitziehen lassen? Die den sozialen Kontakt und das Gemeinschaftsgefühl brauchen, um Spaß an der Bewegung zu haben? Dann sind Sie der „Kommunikations- Typ“. Ihnen ist die Sportart selbst gar nicht so wichtig. Ob Sie um den See joggen, durch den Wald walken, oder in einer Gruppe im Fitnessstudio trainieren, was Sie sich wünschen ist genau das Gegenteil von Anonymität. Eine feste Gruppe für gemeinsames Sporteln ist für Sie optimal. Dem Kommunikations- Typ sind kleine Fitnessstudios mit einer familiären Atmosphäre lieber, als große, günstige Fitnessketten, bei denen die Kurse überfüllt sind oder zum Teil noch nicht einmal von einem Trainer, sondern computergesteuert geleitet werden und jeder für sich selbst schwitzt.

So bleiben Sie motiviert:

Was Sie brauchen, ist Anschluss und Austausch. Das geht zum Beispiel über Sportgruppen wie Laufoder Walkingtreffs. Es gibt sogar spezielle Angebote nur für Diabetiker und zwar nicht nur im Freizeitbereich, sondern auch im Leistungssport, wie das Profi-Radsport- Team Novo Nordisk. Als Kommunikationstyp sind Sie aller- dings meist nicht der geborene Leitungssportler, auch wenn der Team-Gedanke Ihnen zusagt. Der Leistungsdrück würde Ihnen nämlich schnell die Motivation rauben. Sie brauchen keinen Wettkampf und keine sportlichen Erfolge. Dennoch wollen auch Sie sich auspowern, deswegen eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Walken besonders gut. Anschließend noch ein gemütliches Beisammensein mit Ihren sportlichen Kollegen, ein Verabredung fürs nächste Mal und schon sind Sie glücklich und bleiben dabei.

Diabetes-Tipp:

Reden Sie mit den anderen Mitgliedern Ihrer Sportgruppe offen über Ihren Diabetes. So kann Ihnen im Notfall schnell geholfen werden und Ihre Teamkollegen werden Verständnis haben, wenn es Ihnen einmal nicht so gut geht.   

Der Feedback-Typ

Im Gegensatz zum Kommunikationstyp brauchen Sie keine Gruppe, um motiviert zu bleiben, sondern trainieren am liebsten an Ihren eigenen persönlichen Zielen. Die Verbesserung Ihrer Leistungsfähigkeit muss daher für Sie messbar sein und zwar ganz genau. Dabei geht es für Sie nicht unbedingt um den Wettkampfgedanken, sondern meist nur darum, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen und die eigenen Grenzen auszutesten. Für den Feedback Typen eignen sich Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren, aber auch Ergometertraining. Egal, ob Sie das Training an der frischen Luft, oder im Studio lieben, Sie können drinnen und draußen an Ihrer Ausdauer arbeiten.

So bleiben Sie motiviert:

Sie lieben es, Ihre Leistung zu protokollieren? Wie wäre es mit einem Trainingstagebuch? Am besten lassen Sie sich von einem Personal- Trainer beraten und legen gemeinsam Ziele für die nächsten Wochen und Monate fest. Wichtig ist, dass die Ziele erreichbar sind und bleiben. Außerdem braucht der Körper regelmäßige Pausen zur Erholung. Wer zu viel oder gar zu schnell trainiert, erreicht mit hoher Wahrscheinlichkeit das genaue Gegenteil und schadet dem Körper eher, statt ihn auf gesunde Art und Weise zu stärken. Ausdauersport bedeutet nicht, dass Sie irgendwann einen Triathlon laufen müssen. Auch kleine Ziele können motivieren und sich durchaus im Alltag und an der Blutzuckereinstellung bemerkbar machen.

Diabetes-Tipp: Beobachten Sie Ihren Blutzuckerverlauf und den eventuellen Insulin- oder Tablettenbedarf parallel zur Entwicklung Ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit. Entdecken Sie Zusammenhänge? Führen Sie ein Trainings- und Blutzuckertagebuch. Das hilft Ihnen auch bei der Therapiefindung und -anpassung unter den sportlich-aktiven Bedingungen.   

Der Abenteuer-Typ

Sport heißt für Sie, etwas zu erleben und Neues auszuprobieren. Fußball oder Snowboarden mag für andere spannend sein, Sie erwarten mehr. Mehr Spannung, mehr Adrenalin, mehr Spaß. Während sich so manch einer nicht mal mit einer Gondel auf einen Berg traut, lieben Sie es zu klettern oder vergessen den Alltag beim Rafting in einem Schlauchboot. Sie wollen an Ihre Grenzen gehen und besondere Momente erleben. Abenteuer-Typen sind oft auch noch anderweitig sportlich aktiv und brauchen die regelmäßigen Adrenalin-Kicks neben der allgemeinen körperlichen Fitness.

So bleiben Sie motiviert:

Motivation bleibt nicht dadurch enthalten, dass man den Körper stets an seine Grenzen treibt. Und nicht nur Situationen, in denen Adrenalin ausgeschüttet werden, können ein „Kick“ sein. Genauso kann das kurze Innehalten und Genießen eines Moments zu neuen Höchstleistungen antreiben. Wenn Sie beispielsweise gerne Klettern, sind die schwindelnden Höhen natürlich ein echter Push für den Körper. Genauso beeindruckend kann aber auch die Pause auf dem Gipfel oder der Moment, bevor Sie den Berg besteigen und einfach nur in die Luft blicken, sein. Versuchen Sie, den Fokus nicht nur auf den kurzen Adrenalin- Kick zu legen. Motivierend ist es auch, die Erfahrungen mit anderen zu teilen und Momente gemeinsam zu erleben. Sei es (auf das Kletter- Beispiel bezogen) mit anderen erfahrenen Kletterern, oder aber wenn Sie einem Neueinsteiger etwas beibringen.

Diabetes-Tipp:

Adrenalin ist ein Hormon, das vor allem in Stresssituationen vermehrt ausgeschüttet wird. Im Zentralen Nervensystem spielt es zudem als Neurotransmitter eine Rolle. Im Kohlenhydratstoffwechsel nimmt Adrenalin die Rolle des Insulin-Gegenspielers ein: Es erhöht den Blutzuckerspiegel, indem es die Zuckerfreisetzung aus der Leber fördert und Fettreserven abbaut. Wird Adrenalin verstärkt ausgeschüttet, erhöht es außerdem den Blutdruck und die Pulsfrequenz. Tasten Sie sich langsam an Ereignisse heran, die Ihren Adrenalinspiegel erhöhen und beobachten Sie dabei Ihren Blutzuckerspiegel. Achtung bei Gefahrsituationen wie zum Beispiel beim Klettern am Berg oder beim Wildwasser-Rafting: Solche Sportarten sind nicht ungefährlich und Voraussetzung ist eine gute Blutzuckereinstellung. Achten Sie außerdem auf outdoortaugliches Gepäck, in dem Sie Messstreifen, Traubenzucker und Insulin verstauen können.   

Der Harmonie-Typ

Sie wünschen sich in Einklang mit Ihrem Körper zu kommen und haben eine gewisse Sehnsucht nach Harmonie und Ausgeglichenheit ohne den sportlichen Aspekt zu vernachlässigen? Dann passen Yoga, Pilates und Qigong wunderbar zu Ihnen. Aber auch „sanfte“ Kampfsportarten wie Tai-Chi sind für Harmonie- Typen bestens geeignet. Yoga ist mittlerweile mehr als eine Trendsportart. Angeboten werden diverse Yoga-Variationen, bei denen der Schwerpunkt beispielsweise auf ruhiger Mediation, sportlicher Aktivität oder einem dynamischen Bewegungsfluss liegt. Welche Sportart Ihnen liegt, müssen Sie einfach ausprobieren und auf die Signale Ihres Körpers hören. Selbst wenn Sie nicht zu den beweglichsten Menschen gehören, oder unter Übergewicht leiden, können Sie mit diesen Sportarten viel erreichen und den gesamten Körper, aber auch ihren Geist stärken.

So bleiben Sie motiviert:

Ein guter Trainer wird Ihnen helfen, Ihren Körper besser kennenzulernen, aber auch Ihre Grenzen herauszufinden und je nach persönlicher Verfassung und Gesundheit zu respektieren. Motivation kommt, wenn Sie merken, dass Sie immer mehr Körpergefühl und Stärke entwickeln. Fernöstliche Sportarten vermitteln zudem eine Art Lebensgefühl, auf das sich viele Anhänger gerne einlassen und so auch mehr Ruhe und Gelassenheit, aber auch mehr Kraft in Ihren Alltag bringen.

Diabetes-Tipp:

Unterschätzen Sie scheinbar ruhigere Sportarten nicht. Erinnern Sie sich an die Bagatellbelastung (zum Beispiel Putzen, Gartenarbeit und Co.)? Schon leichte Bewegung im Alltag kann sich auf Ihren Blutzuckerspiegel auswirken, ganz besonders nach einer Mahlzeit beziehungsweise immer dann, wenn Sie Insulin gespritzt haben. Legen Sie Ihr Sportprogramm (egal wie anstrengend es ist) möglichst nicht in den Zeitraum unmittelbar nach einer größeren Mahlzeit. Falls doch, müssen die Insulinmengen entsprechend angepasst werden. Beobachten Sie Ihren Blutzuckerverlauf während des Sports. Auch im Yoga-Unterricht können Sie das Messgerät und Traubenzucker neben Ihre Matte legen.   

Der Spiel- und Spaß- Typ

Sind Sie ein echter Teamplayer, dem es nicht um Wettkampferfolge, sondern um ein gutes Spiel mit anderen Gleichgesinnten geht? Dann sind Sie in einer Hobbymannschaft oder einem -verein gut aufgehoben. Klar wird zum Beispiel bei Fußball, Tennis, Volleyball und Co. auch um Punkte gekämpft, aber eben immer mit einem entsprechenden Spaßfaktor. Das ist nicht weniger anstrengend, denn wer sich mit Spaß bewegt, bewegt sich gerne und automatisch auch mehr. Wenn Sie lieber einen kleineren Rahmen mögen, dann suchen Sie doch nach einem Golfpartner und genießen Sie die Zeit in der Natur als Ausgleich zum Alltag.

So bleiben Sie motiviert:

Motivation ohne Wettkampfgedanken zu erhalten ist für einige Sportler schwer vorstellbar, aber wussten Sie, dass alleine Spaß und eine gute Stimmung schon positiv stimmen und zu weiteren Anstrengungen anspornen? Wer sich für einen Teamsport entscheidet, sollte sich Zeit bei der Vereinswahl nehmen. Fragen Sie doch einfach mal bei Freunden nach, ob diese selbst aktiv sind, oder Ihnen Mannschaften beziehungsweise Vereine empfehlen können. Auch eine Hobbyliga kann motivieren. In Ihrem Umkreis gibt es kein passendes Angebot? Vielleicht können Sie ja sogar selbst eine Liga oder ein kleines Turnier ins Leben rufen und somit auch andere Menschen einladen, die Sportschuhe öfter mal auszupacken.

Diabetes-Tipp:

Mit Diabetes kann man, ebenso wie ein gesunder Mensch, jede Sportart betreiben. Das ist richtig, dennoch läuft die Krankheit nicht einfach nebenher, sondern braucht eine gewisse Aufmerksamkeit und drängt sich nicht selten im Alltag in den Vordergrund. Den Diabetes zu ignorieren ist nicht die Lösung. Doch genau das ist häufig, vor allem auch bei Jugendlichen, der Fall. Um „normal“ zu sein, wird auch schnell mal ein hoher Blutzuckerspiegel während des Sports akzeptiert. Bloß nicht zwischendrin messen oder essen müssen. Auch wenn es oft nicht einfach ist, den Diabetes wirklich zu akzeptieren, der Sport in einer Hobbymannschaft macht es einem einfacher, sich selbst Pausen zuzugestehen und die Reaktionen des Körpers einschätzen zu lernen.   

Der Tänzer-Typ

Sie bewegen sich gerne im Rhythmus, können bei der richtigen Musik nicht stillsitzen und mögen es, zu Klängen und Tönen den Moment zu vergessen oder sich mal richtig auszupowern? Dann sind Sie der Typ Tänzer, dem Trainingseffekte und Wettkampferfolge nebensächlich sind und der die Verbindung von Sport und Tanz liebt. Ob klassischer Tanz, Hip-Hop- Dance oder Fitnesskurse wie Zumba oder Latin Fit, für jedes Musik- und Tänzerherz lässt sich die passende Sportart finden.

So bleiben Sie motiviert:

Manche Menschen haben ein angeborenes Taktgefühl und scheinen zum Tanzen geboren zu sein. Andere lieben es sich zur Musik zu bewegen, haben aber vielleicht Probleme, Bewegungsabläufe zu lernen oder zu koordinieren. Oft ist es dann schwer, über den eigenen Schatten zu springen und sich in einer Gruppe wirklich wohlzufühlen. Suchen Sie sich also einen Kurs aus, in dem die Teilnehmer auf Ihrem Stand sind und in dem Sie nicht wortwörtlich aus der Reihe tanzen, oder nehmen Sie sich Unterstützung durch eine Freundin oder einen Freund mit in den Tanzkurs So fühlen Sie sich sicherer. Das A und O ist, sich auf die Musik einlassen zu können. Sehen Sie eine Choreografie als Lernprozess und üben Sie doch einfach zusätzlich zu Hause vor dem Spiegel. So bleiben Sie regelmäßig in Bewegung und sehen die Fortschritte.

Diabetes-Tipp:

Tanzen kann sehr anstrengend sein, besonders wenn es sich um Fitnesskurse handelt. Nehmen Sie deswegen ausreichend Traubenzucker beziehungsweise andere schnellwirksame BEs mit und kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutzucker. Beachten Sie die Grenzen Ihres Körpers und steigern Sie das Training langsam. Das gilt vor allem, wenn Sie unter Übergewicht leiden. Um die Gelenke und den Kreislauf nicht zu überlasten sollten Sie lieber moderat, aber dafür regelmäßig trainieren.