Fußgesund in den Sommer
Für Diabetiker ist es besonders wichtig, dass sie auf ihre Füße achten, denn jeder zehnte Diabetiker leidet unter Nervenschädigung, was wiederum zum gefürchteten diabetischen Fußsyndrom führen kann.
Die Füße sind für Diabetiker oftmals ein leidiges Thema. Gerade Diabetiker müssen auf ihre Füße achten, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Doch der Fortschritt bei Pflegeprodukten und Schuhen ist unglaublich. Neue Cremes und Mittel helfen dabei, den Tag gut zu überstehen und auch Gesundheitsschuhe sehen immer besser aus. Erste Frühzeichen für Nervenschädigung beim Diabetiker sind rote, warme und trockene Füße. Wenn weiterhin eine Neigung zu Schwielen, Verhornung und Einrissen in der Fußhaut besteht, sollte der Diabetiker auf jeden Fall sofort einen Fußpfleger aufsuchen. Denn durch permanente Fehlbelastung der Füße kann es zu Gewebe-, Knochen- und Gelenkschädigung kommen. Dauerhaft führt eine Fehlbelastung zu einer Fehlbildung, die wiederum zu einer Störung in den Bewegungsabläufen führt. Die Gangunsicherheit entsteht durch das Taubheitsgefühl in den Füßen, was sich anfühlt, als ob die Person auf Watte ginge. Wenn die Füße eines Diabetikers brennen, kribbeln oder schmerzen, sollte etwas getan werden. Eine ideale Präventionsmaßnahme ist eine regelmäßige Fußbehandlung und tägliche Fußgymnastik. Katja Adler, zweite Vorsitzende der Vereinigung Freier Fußpflegerinnen (VFF), sagt: „Wir sind die Augen des Kunden und müssen auch geringfügigeren Verletzungen/ Veränderungen mehr Bedeutung beimessen, da der Kunde diese eventuell nicht selber bemerkt und aus kleinen Sachen ganz schnell große Probleme werden, wenn sie nicht von Anfang an fachgerecht behandelt werden!“
Was sollte eine professionelle Fußpflege enthalten?
Füße müssen gepflegt werden, ob durch professionell ausgebildete Fußpfleger oder eigenverantwortlich. Katrin Herdejürgen von der Barmer GEK dazu: „Die Fußpflege fällt in erster Linie als Maßnahme der Hygiene in den Bereich der Eigenverantwortung.“ Eine gute Fußpflege kostet zwischen 30 und 40 Euro und sollte nach 4 bis 6 Wochen wiederholt werden. Der Podologe Paul Legler meint dazu: „Eine professionelle podologische Behandlung sollte immer eine Anamnese, eine Fußuntersuchung, eine Schuh- und Einlageninspektion, eine Nagelbehandlung, eine Hornhautbehandlung, eine Hautpflege und eine Beratung beinhalten.“
Ab wann bezahlt die Kasse die Behandlung?
Die Kasse übernimmt die Kosten für eine Fußbehandlung nicht erst, wenn der Fuß krankhaft verändert ist und der Arzt eine podologische Fußbehandlung für nötig hält. Katrin Herdejürgen von der Barmer GEK sagt: „Krankhafte Veränderungen am Fuß, die infolge von Diabetes mellitus (diabetisches Fußsyndrom) entstanden sind, können in vielen Fällen mit Maßnahmen der Podologischen Therapie behandelt werden. Dann sind sie ein verordnungsfähiges Heilmittel und werden insofern als Kassenleistung übernommen.“ Eine entscheidende Ursache für eine trockene Fußhaut ist die reduzierte Schweiß- und Talgproduktion. Die Haut kann nicht mehr ausreichend Fett und Feuchtigkeit speichern, was dazu führt, dass sie schuppig und rissig wird. Trockene und rissige Haut ist leichter angreifbar für Bakterien und es kann zu Infektionen kommen. Deshalb ist es so wichtig, auf seine Füße zu achten und diese vorbildlich zu pflegen.
Worauf sollte beim Schuhkauf geachtet werden?
Die neuen Schuhe eines Diabetikers sollten einen flachen Absatz haben, damit der Fuß gleichmäßig belastet ist und eine gute Durchblutung gewährleistet ist. Außerdem sollte man einen stabilen Halt im Schuh haben. Die Einlegesohlen sollten herausnehmbar sein, damit Sie diese gegen eine diabetesadaptierte Fußbettung austauschen können. Diese Fußbettung ist eine Polstersohle, die besonders gut geeignet ist für Diabetiker, die keine offenen Stellen am Fuß und die aktuell keine Neuropathie haben. Einen Anspruch auf diabetesadaptierte Fußbettungen haben Patienten ein- bis zweimal im Jahr. Der Schuh sollte keine Vorderkappe haben, so vermeidet man einen Druck auf den Vorderfuß. Außerdem sollte er ein weiches Obermaterial besitzen und ein gepolstertes Innenfutter ohne Nähte. „Gerade beim Diabetiker sind gute Passform, Druckentlastung und adäquates Abrollverhalten des Schuhs wichtige Kriterien für einen gesunden Schuh. Ausreichend Platz für ein diabetesadaptiertes Fußbett sowie nahtfreies, weiches Obermaterial sind ebenso erforderlich“, sagt Matthias Hain von Darco. Die Sohle sollte teilversteift sein mit einer leicht abgerundeten Sohle, für ein besseres Abrollen und Druckentlastung. Der Schuh sollte einen bequemen Einstieg haben. Neue Schuhe sollten vorsichtig eingetragen werden, nach dem Tragen der neuen Schuhe ist es notwendig, dass die Füße auf Druckstellen kontrolliert werden. Aus kleinen Druckstellen können gerade beim Diabetiker später schnell Druckgeschwüre werden. Katja Adler vom VFF sagt: „Beim Schuhkauf oder beim Tragen von Schuhen ist wichtig, dass jede rote Hautstelle eine Druckstelle für den Fuß bedeutet. Ein Wechsel der Schuhe, um Verletzungen zu vermeiden, ist dann unbedingt notwendig.“