Bessere Gesundheit

Ausrüstung für gesunde Zähne

Für eine perfekte Mundhygiene braucht es die richtigen Utensilien. Zahnbürste und Zahnpasta reichen laut klinischen Tests und Zahnarztumfragen jedoch nicht aus. Darauf kommt es bei der zahnmedizinischen Pflege und Vorsorge an.

  • 1. Zahnbürsten Ohne sie läuft bei der Zahnpflege nichts, doch welche Zahnbürste ist die richtige? Für das Entfernen von Plaque und Speiseresten werden weiche bis mittelharte Zahnbürsten mit kleinem Kopf empfohlen, da mit ihnen alle Bereiche des Mundes besser zu erreichen sind, auch die Hinterseiten der Backenzähne. Mittelweiche, abgerundete Borsten verhindern Verletzungen des empfindlichen Zahnfleischs. Gerade als Diabetiker sollten Sie Wert auf eine qualitativ hochwertige Bürste legen, die die Zähne zwar säubert, aber schonend zu Ihrem Zahnfleisch und der Mundschleimhaut ist. Sehr weiche Borsten eignen sich vor allem nach chirurgischen Eingriffen, bei einer extrem empfindlichen Mundschleimhaut, bei freiliegenden Zahnhälsen oder bei Gingivitis. Spezielle Einbüschelbürste mit einem kompakten, runden Borstenbündel ermöglichen eine gründliche Reinigung schwerzugänglicher Bereiche. Besonders geeignet sind diese Modelle für die Reinigung des Zahnfleischrandes, festsitzender Zahnspangen, Kronen, Brücken oder Implantaten. Zahnbürsten mit Naturborsten sind umstritten. Oft sind diese an den Enden scharfkantig (Verletzungsgefahr für das Zahnfleisch) und haben innen einen kleinen Hohlkanal, in dem sich Bakterien festsetzen und vermehren können. Hingegen ist es egal, ob die Zahnbürste ein ebenes Borstenfeld oder ein gewelltes hat. Eine einfache Bürste mit ebenem Borstenfeld reicht völlig aus. Wichtiger ist, dass Sie die Zähne mit der richtigen Technik putzen und auch die Zahnzwischenräumen nicht außer Acht lassen. Ist elektrisch wirklich besser? Traditionelle elektrische Zahnbürsten bilden die optimale Putzbewegung über Rotationen nach. Der kleine runde Bürstenkopf wird dabei rund 5.000 Mal pro Minute hin und her rotiert. Bei einigen Modellen pulsiert der Bürstenkopf dabei zusätzlich. Schallzahnbürsten rotieren hingegen nicht, sondern schwingen und das sehr schnell. Hier wird der Bürstenkopf etwa 30.000 – 40.000 Mal pro Minute bewegt, die Zähne werden also nicht etwa durch Schallwellen gereinigt, sondern ebenfalls mit den Borsten. Allerdings wird die Bürste nicht durch einen Elektromotor angetrieben, sondern über einen elektrischen Schallwandler. Solche Zahnbürsten sind sehr schonend, da sie nahezu ohne Druck über die Zähne geführt werden können. Zahnschmelz und Zahnfleisch können so geschont werden. Leicht erkennbar sind die Schallzahnbürsten an der ovalen Form des Bürstenkopfes, der dem einer herkömmlichen Handzahnbürste gleicht. Allerdings sind die Anschaffungskosten noch immer höher als die herkömmlicher elektrischer Zahnbürsten. In Sachen Preis liegen die rotierend- oszillierenden Bürsten daher klar vorne und kosten teilweise nur einen Bruchteil dessen, was Sie für Schallbürsten ausgeben müssen. Studien zeigen, dass mit elektrischen Zahnbürsten generell eine stärkere Plaquereduktion im Vergleich zu Handzahnbürsten erreicht werden kann. Mit diesen müssen Sie nämlich länger und intensiver putzen, um den gleichen Erfolg wie mit der elektrischen Zahnbürste zu erzielen. Falls Sie an empfindlichen Zähnen leiden, sollten Sie sich für ein Modell mit einem “Schutzschalter” entscheiden: Diese Bürste schaltet sich einfach ab, wenn Sie zu fest drücken und Ihr Zahnfleisch dadurch belastet wird. Elektrische Zahnbürsten eignen sich auch für Kinder ab etwa zwei Jahren. Natürlich sollte das Modell speziell für Kinder sein: Mit kleinerem Bürstenkopf und zierlicherem Griff. Da Kinder meistens noch nicht so intensiv putzen, kann die elektrische Bürste diese Defizite ausgleichen. Auswechseln, bitte! Sobald eine Zahnbürste Abnutzungserscheinungen wie verbogene, abstehende Borsten aufweist sollte diese ausgewechselt werden. Spätestens jedoch alle zwei bis drei Monate. Das gilt sowohl für die Handzahnbürste, als auch für den Bürstenkopf des elektronischen Modells. Es ist ebenfalls sehr wichtig, die Zahnbürste nach einer Erkältung auszutauschen, da sich in den Borsten Keime sammeln können, die zu einer Neuerkrankung führen können.
  • 2. Zahnpasta Zahnbürste und Zahnpasta gehören für uns fest zusammen, aber kennen Sie das Gefühl, nicht zu wissen, welche Zahnpasta wirklich die beste ist? Verpackungen versprechen uns ein strahlendes Lächeln oder eine Stärkung des Zahnschmelzes. Und es gibt tatsächlich Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten. Zahnpasta setzt sich aus zahlreichen unterschiedlichen Bestandteilen zusammen. Dazu gehören neben Schaumbildnern, Feuchthaltemitteln, den Aroma-, Geschmacks- und Konservierungsstoffen auch sogenannte Putzkörper, beispielsweise aus Silikatverbindungen oder Schlämmkreide. Nicht alle Bestandteile in den Pasten sind für jeden Menschen geeignet. Manche Hersteller sind sogar bestrebt, die Zusammensetzung der Zahncremes bewusst zu reduzieren. Es sollen nur noch Stoffe verwendet werden, die der entsprechenden Zielgruppe den höchsten Wirkeffekt bringen. Einer der wichtigste Stoffe ist Fluorid. Es wirkt nicht nur als Schutzschild für die Zähne, sondern auch als Reparaturfaktor bei begin- nenden Kariesschäden. Außerdem werden durch Fluorid Wachstum und Stoffwechsel von Zahnplaque-Bakterien gehemmt und im Verlauf anschließenden Zahnfleischentzündungen und Parodontose vorgebeugt. Das Ausmaß der Säureproduktion nach einer Aufnahme von Kohlenhydraten wird so vermindert. Besonders Zinnfluorid und Aminfluorid haben in Kombination antimikrobielle Eigenschaften. Kinderzahnpasta sollte einen geringeren Fluoridgehalt (bis 550 ppm) als Zahnpasta für Erwachsene aufweisen (bis 1.500 ppm).
  • 3. Mundspülungen Achtung, Verwechslungsgefahr: Was landläufig Mundwasser heißt, ist nicht mit einer medizinischen Mundspülung zu vergleichen. Kosmetische Mundwässer enthalten in der Regel erfrischende Essenzen wie Pfefferminz oder Menthol. Kurzfristig können sie Mundgeruch überdecken, aber die Aromen verflüchtigen sich nach einiger Zeit, während im Hintergrund die Ursache des Übels, meist bakterielle Nahrungszersetzung, weiterläuft. Medizinische Mundspülungen sind hingegen dazu gedacht, schädliche Bakterien und andere Mikroorganismen im Mund zu bekämpfen und vor Parodontose und Karies zu schützen, so wie die Plaqueneubildung und eine Zahnfleischentzündung zu verhindern. Hauptbestandteil der Mundspüllösungen ist Wasser. Viele Produkte enthalten zudem Alkohol. Die Spülungen enthalten außerdem meist kariesreduzierende Zusatzstoffe wie Fluorid, das die Neubildung von Zahnbelägen erschwert. Laut der Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) seien Mundspüllösungen gegen Karies vor allem für Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen, während einer Parodontitis-Behandlung oder bei festen Zahnspangen sinnvoll.I n der Reihe der Mundspüllösungen gibt es auch apothekenpflichtige medizinische Mundspülungen wie Chlorhexidin, das meist vom Zahnarzt verschrieben wird und nur zur kurzzeitigen Behandlung gedacht ist. Um einen optimalen Effekt einer fluoridhaltigen Mundspülung zu erzielen, gilt die Empfehlung, eine Menge von zehn Millilitern für ein bis zwei Minuten zu verwenden. Nach der Spülung sollten Sie für 15 Minuten auf die Nahrungsaufnahme und Trinken verzichten. Kinder unter acht Jahren sollten aufgrund der Verschluckungsgefahr und der dadurch möglichen, unkontrollierten Fluoridaufnahme keine Mundspülungen mit Fluorid verwenden.
  • 4. Zahnseide Die Pflege der Zahnzwischenräume wird leider allzu oft als lästiges Übel angesehen, dabei ist sie für eine nachhaltige Zahngesundheit von zentraler Bedeutung. Beim normalen Putzen, ganz gleich ob manuell oder elektrisch, werden die engen Bereiche oft nur schlecht oder gar nicht erreicht. Deswegen sollten Sie zur Zahnseide greifen und zwar vor dem eigentlichen Zähneputzen. Hierbei ist die richtige Technik wichtig, um Zahnfleischbluten zu verhindern.
  • 5. Interdentalbürsten Minibürsten mit großer Wirkung: Interdentalbürsten leisten einen wichtigen Beitrag zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Denn je glatter die Zähne und eben auch die Flächen zwischen den Zähnen, desto weniger können sich Bakterien anlagern, die Auslöser für Karies und Parodontitis sind. Unsere Zähne sind nicht wie mit dem Lineal gezogen gewachsen, deswegen entstehen in den Zahnzwischenräumen Buchten, die für reguläre Putzwerkzeuge schwer erreichbar sind. Interdentalbürsten tragen somit zu einer möglichst lückenlosen Beseitigung aller Bakterienanhaftungen an den Zähnen bei. Bei Patienten, die bereits an Karies oder Parodontitis leiden, ist es umso dringlicher, den Zähnen auch interdental Aufmerksamkeit zu widmen, denn die Keimbelastung im Mund sollte so gering wie möglich gehalten werden. Das Angebot an Interdentalbürsten ist groß. Es gibt sie in unterschiedlichen Längen und Dicken, mit festem oder auswechselbaren Griff und auch zum Aufstecken auf die elektrische Zahnbürste. Variabel ist auch die Form der Bürste: Sie reicht von “Tannenbaum” über “Pinsel” bis zur “Flasche” – mit letzterer kommen übrigens die meisten Anwender zurecht. Der Bürstenkopf besteht aus einem mit Kunststoff ummantelten, flexiblen Draht, der nur einige Millimeter lang ist. Er kann gerade oder abgewinkelt angebracht sein. Um mit den kleinen Bürsten gut zurechtzukommen bedarf es unter Umständen etwas Übung, anfangs können zudem kleine Reizungen und Irritationen des Zahnfleischs auftreten. Lassen Sie sich in Ihrer Zahnarztpraxis bezüglich der Wahl der richtigen Bürste und deren Anwendung beraten, denn es ist wichtig, die Bürste passend zu Ihren Zahnabständen zu wählen. Interdentalbürsten werden generell ohne Zahnpasta verwendet. Zunächst putzen Sie gründlich Ihre Zähne wie gewohnt, dann benutzen Sie im Anschluss die Zahnzwischenraumbürste. Eine kurze Putzbewegung reicht bereits. Danach wird die Bürste unter fließendem Wasser ausgespült. Je nach Abnutzung tauschen Sie die Bürste regelmäßig aus, benutzen sie jedoch nie länger als maximal zwei Wochen.