Magnesium das Powermineral
Rund 300 magnesiumabhängige Enzyme machen diesen Mineralstoff zu einem wichtigen Stoffwechselmanager der körpereigenen Zellen. Wiederum kann ein Magnesiummangel nicht nur das Diabetesrisiko fördern, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Folgeschäden erhöhen.
Magnesium ist ein lebensnotwendiges Mineral, das unser Körper nicht selbst herstellen kann. Es muss also über die Nahrung oder entsprechende Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden. Neben Kalium ist Magnesium das wichtigste sogenannte Kation (ein positiv geladenes Teilchen) in allen lebenden Zellen. Viele Enzyme und somit auch die Zellregeneration, die Sauerstoffnutzung und die Energiegewinnung werden durch diesen Mineralstoff beeinflusst. Zudem spielt Magnesium eine wichtige Rolle bei der Blutzuckerregulierung. Im Zellinnenraum gibt der auf den Zellen sitzende Insulin- Rezeptor durch eine Enzym-Reaktion das Signal des Zuckerhormons Insulin an den Glucosetransporter weiter. Dadurch kann der Zucker aus dem Blut in die Zelle aufgenommen werden. Magnesium hilft dem Körper, den Blutzucker zu verwerten. Ein Magnesiummangel kann zu einer Insulinresistenz führen und Typ-2-Diabetes verursachen. In Langzeitstudien konnte festgestellt werden, dass Menschen, die ausreichend mit Magnesium versorgt sind wesentlich seltener an Diabetes erkrankten als Menschen mit einem Magnesiummangel. Dieser fördert nicht nur die Entstehung, sondern auch die Folgeschäden von Diabetes. Hinzu kommt, dass bei Diabetikern neben der erhöhten Zucker- und Wasserausscheidung vermehrt Magnesium mit dem Urin verloren geht. Aus diesem Grund sollten sowohl Menschen mit Diabetes, als auch Risikopatienten für eine ausreichende Magnesiumzufuhr sorgen.
Weitverbreiteter Mangel
Viele Menschen leiden an einem unentdeckten Magnesiummangel. Ein Blutwert von 0,90 bis 1,10 mmol/l gilt als ideal, da die Zelldepots gefüllt sind. Bei Werten im unteren Drittel der Norm (0,75 bis 0,90 mmol/l) kann bereits ein Mangel in den Zellen herrschen. Anzeichen sind unter anderem Stressanfälligkeit, Müdigkeit und verringerte Leistungsbereitschaft. Ein akuter Magnesium-Notstand in den Zellen (0,50 bis 0,75 mmol/l) führt zu typischen Symptomen wie Migräne, Überreiztheit und Müdigkeit. Im weiteren Verlauf können auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Wichtig zu wissen: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Auch sind tageszeitliche oder saisonale Schwankungen ohne Krankheitswert möglich. Bei Unsicherheiten sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Hinzu kommt, dass einzelne Laborwerte isoliert betrachtet meist nicht aussagekräftig sind und im Zusammenhang mit anderen Werten im zeitlichen Verlauf beurteilt werden sollten.
Manager der inneren Ruhe und Kraftwerk der Zellen
Magnesium macht den menschlichen Körper widerstandsfähiger gegen Stress. Der Mineralstoff kann das zentrale Nervensystem in kurzer Zeit zur Ruhe bringen, da die stressbedingte, übernervöse Erregungsweiterleitung der Nerven gedämpft wird. Ebenso stärkt Magnesium in diesem Zusammenhang das Herz, denn unser Lebensmotor leidet besonders unter chronischem Stress. Als Manager des Stoffwechsels beeinflusst Magnesium zahlreiche Enzyme, die wiederum Einfluss auf die psychische Befindlichkeit haben. Der Mineralstoff sorgt zudem dafür, dass unsere inneren Kraftwerke, die Mitochondrien, besser funktionieren. Ein ausgeglichener Magnesiumhaushalt lässt Müdigkeit und Leistungsschwäche verschwinden. Jedoch lassen Stressfaktoren wie Schlafmangel oder Druck im Job und Sorgen im Privatleben den Magnesiumbedarf enorm ansteigen. Bei einem stressreichen Leben benötigen der menschliche Körper und die lebenswichtigen Enzyme also mehr Magnesium.
Die Dosierung machts
Eine Unterversorgung mit Magnesium lässt sich mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen. Dabei müssen sowohl die Dosis, als auch der Zeitpunkt stimmen, damit das Mineral vom Körper resorbiert werden kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Tageszufuhr von 300 Milligramm für Frauen und 400 Milligramm für Männer. Allerdings benötigen Diabetiker, Schwangere, Senioren sowie Sportler eine höhere Tagesdosis. Bei einem Verdacht auf einen bestehenden Magnesiummangel werden Dosierungen von mindestens 600 Milligramm täglich empfohlen. Da der Körper in etwa eine Einzeldosis von 80 Milligramm Magnesium auf einmal resorbieren kann, sollte der Tagesbedarf auf mehrere Einnahmen verteilt werden. Zudem muss bei der Magnesium- Supplementierung und Dosierung beachtet werden, dass der Körper die pro Kapsel enthaltene Menge des Minerals nicht eins zu eins verwertet. Häufig wird deshalb angegeben, welcher Prozentsatz des Magnesiums bioverfügbar ist, also wie viel wirklich in den Körper gelangt. Da der Darm jederzeit Mineralien resorbieren kann, findet bei regelmäßiger Zufuhr in kleineren Mengen permanent die lebenswichtige Resorption des Minerals in den Zellen statt. Jedoch ist die Verwertung von Magnesium gerade vor und nach dem Sport oder bei körperlicher beziehungsweise geistig anstrengender Arbeit sehr wichtig. Eine Magnesium- Supplementierung kann auch in nicht vermeidbaren Stress-Situationen etwas Entspannung bringen.
Konsequent die Speicher auffüllen
Damit die Magnesiumspeicher aufgefüllt werden können, sollte die Supplementierung über mindestens vier bis sechs Wochen erfolgen. Bei Risikofaktoren wie Diabetes oder anderen Faktoren, die einen Magnesiummangel auslösen, sollte die Einnahme verlängert und eine dauerhafte Ergänzung in geringen Dosen in Erwägung gezogen werden. Bei einer Langzeiteinnahme ist die hochwertige Qualität und Reinheit des Präparats besonders entscheidend. Eine Überdosierung durch orale Einnahme ist nicht möglich, denn der Körper scheidet aus, was er nicht verwerten kann. Allerdings kann Magnesium in zu hohen Einzeldosen zu Nebenwirkungen wie Durchfall führen. Generell sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.