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Die richtige Hautpflege bei Diabetes

Bei Diabetes sollten Sie besonderen Wert auf die richtige Hautpflege legen, um die Haut so vor dem Austrocknen zu schützen und sie sanft zu pflegen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie viele giftige Inhaltsstoffe über die Haut in den Körper eindringen und dort über kurz oder lang Schäden anrichten. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen und wie Sie die richtigen Pflegeprodukte finden.

Wer einen Blick auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika wirft, versteht unter Umständen nur Bahnhof. Kein Wunder, denn diese werden nach der sogenannten INCI-Nomenklausel (International Nomenclature of Cosmetic Indgedients) angegeben. Dahinter versteckt sich eine Richtlinie für die korrekte Angabe der Inhaltsstoffe auf Kosmetikprodukten. Für die Vergleichbarkeit von Produkten sind die international einheitlichen Bezeichnungen zwar sinnvoll, doch dem Verbraucher können sie das Leben schwer machen. Oder wüssten Sie, das hinter „Tocophrenol“ der Wirkstoff Vitamin E steckt? Wenn Sie wissen möchten, ob in Ihrem Pflegeprodukt bedenkliche Stoffe enthalten sind, beziehungsweise welche Effekte die einzelnen Substanzen haben, können Sie diese mithilfe von Apps wie „Code-Check“ überprüfen. Außerdem finden Sie im Internet Erklärungen zu den einzelnen Kosmetikinhaltsstoffen nach INCI, zum Beispiel auf www.haut.de

Auf die Reihenfolge achten

Oft wird auf Pflegeprodukten groß mit bestimmten einzelnen Inhaltsstoffen geworben. Doch damit können Verbraucher schnell in die Irre geführt werden. Wenn Sie wissen wollen, ob in Ihrer neuen Creme beispielsweise wirklich hoch dosierte Aloe vera steckt, oder nur nur ein kleiner Spritzer mit viel Wasser und anderen Hilfsstoffen enthalten ist, dann achten Sie auf die Reihenfolge der Inhaltsstoffe auf der INCI-Liste. An erster Stelle befindet sich, was den größten Teil des Produktes ausmacht. Meistens wird „Aqua“ ganz oben aufgelistet, denn Wasser ist der Hauptbestandteil vieler Pflegeprodukte.

Doch Achtung: Die Liste ist nicht immer vollständig: Stoffe, die weniger als ein Prozent des Gesamtinhalts ausmachen, müssen nicht ausgewiesen werden. Wenn Sie eine neue Creme nicht vertragen, dann sollten Sie die Reaktion Ihrer Haut ernst nehmen und besser das Produkt wechseln.

Gefährliche Inhaltsstoffe

Mittlerweile belegen zahlreiche Studien das Vorhandensein von gesundheitsschädigenden oder allergieauslösenden Stoffen in Pflegeprodukten – vom Shampoo bis zur Hautcreme. Werfen Sie deshalb immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe und meiden Sie diese schädlichen Inhaltsstoffe:

Aluminiumsalze

Aufgrund ihrer schweißhemmenden Wirkung werden Aluminiumsalze vor allem in Deodorants eingesetzt, da sie dafür sorgen, dass sich die Poren zusammenziehen und die Schweißkanäle blockiert werden. Allerdings stehen sie unter Verdacht, diverse Krankheiten wie Brustkrebs oder Alzheimer auszulösen. Auf der Inhaltsliste von Deodorants finden sich Aluminiumsalze meist unter dem Begriff „Aluminiumchlorohydrate“. Hersteller sind zu dieser Angabe verpflichtet. Am besten setzen Sie allerdings komplett auf aluminiumfreie Produkte mit Siegel.

Duftstoffe

In vielen Kosmetikprodukten finden sich Duftstoffe, die synthetisch hergestellt und lediglich unter dem Begriff „Parfum” aufgeführt werden. Sie können Allergien auslösen und Symptome wie beispielsweise Hautentzündungen, Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen oder allgemeines Unwohlsein auslösen. Das gilt übrigens auch für manche Duftstoffe natürlichen Ursprungs. Bei einer bereits bekannten Kontaktallergie sollten Sie stets die Inhaltsstoffe auf der Verpackung genau studieren.

Mineralöle

Ähnlich wie Benzin oder Diesel werden Mineralöle aus Erdöl gewonnen und in mehreren Schritten gereinigt und aufbereitet. Sie sind wasserabweisend, schützen vor Feuchtigkeitsverlust und machen Produkte geschmeidig. Mineralöle erkennen Sie auf der Inhaltsstoffliste an den Begriffen Cera Microcristallina (Microcristallina Wax), Ceresin, Mineral Oil, Ozokerite, Paraffin, Paraffinum Liquidum oder Petrolatum. Grundsätzlich sollten Sie auf Produkte verzichten, die diese Stoffe beinhalten. In Naturkosmetik sind Inhaltsstoffe auf Mineralölbasis nicht erlaubt.

Parabene

Durch den Einsatz von Parabenen als Konservierungsmittel soll verhindert werden, dass sich Mikroorganismen wie Bakterien im Produkt ansiedeln und so den Geruch oder die Konsistenz verändern. Parabene sind nicht nur in wasserhaltigen Produkten wie Bodylotions und Shampoos zu finden, sondern auch in Gesichtscremes oder Sonnenschutzmitteln. Bestimmte Parabene besitzen eine hormonelle Wirkung und lagern sich im Körper ab. Greifen Sie deshalb nach Möglichkeit zu parabenfreien Produkten. Wer zu Allergien neigt, sollte Konservierungsstoffe gänzlich meiden.

UV-Filter

Bei UV-Filtern handelt es sich um Lichtschutzmittel, die die Haut vor Sonnenbrand und anderen schädlichen Folgen der Sonne schützen sollen. Sie sind nicht nur in Sonnencremes, sondern auch in vielen anderen Körperpflegeprodukten oder Make-up enthalten. Dabei werden sie als einzelner Wirkstoff oder häufig auch als Kombination verschiedener Stoffe eingesetzt. Chemische UV-Filter haben zudem ähnlich wie Parabene eine hormonelle Wirkung und stehen im Verdacht, das Nerven- und Immunsystem negativ zu beeinflussen. Wissenschaftlichen Studien zufolge werden insbesondere Benzophenone, Homosalat, Octyldimethyl, Octocrylene, 4-MBC (4-Methylbenzyliden-campher) und 3-BC (3-Benzylidencampher) als bedenklich eingestuft. Setzten Sie deshalb besser auf Produkte mit mineralischen UV-Filtern wie Zinkoxid.

Diabetische Hautpflege

Bei Diabetes sollten Sie besonderen Wert darauf legen, Ihre Haut vor dem Austrocknen zu schützen und sie sanft zu pflegen. Die richtige Creme zur Hautpflege enthält dabei Wirkstoffe, die mit gehaltvollen Ölen kombiniert werden, Feuchtigkeit spenden, die Haut beruhigen und deren Schutzfunktion verbessern. Folgende Inhaltsstoffe haben sich besonders bewährt:

Urea

Bei Urea handelt es sich um Harnstoff, einem Endprodukt des Aminosäurestoffwechsels. Beim Menschen wird er zum einen über die Niere ausgeschieden, gelangt jedoch auch mit dem Schweiß auf die Haut und macht hier etwa sieben Prozent der natürlichen Feuchthaltefaktoren der Hornschicht aus. Urea zieht sozusagen Feuchtigkeit aus der Luft an und hält sie fest, sodass die Haut befeuchtet wird. Ein Fehlen führt zu starker Austrocknung. Aufgrund seiner Eigenschaften wird Urea in der Medizin und Kosmetik als Feuchthaltefaktor eingesetzt. Aus Reinheitsgründen wird Harnstoff in diesem Fall nicht aus tierischen oder pflanz-lichen Quellen hergestellt, sondern aus Kohlendioxid und Ammoniak in Verbindung mit hoher Temperatur und hohem Druck.

Dexpanthenol

Dexpanthenol wird oftmals auch das „Hautvitamin“ genannt. Genau genommen handelt es sich aber nur um eine Vorstufe der Pantothensäure (Vitamin B5). Diese wird zur Bildung von Coenzym A verwendet, welches für verschiedene Stoffwechselvorgänge der Haut nötig ist. Dexpanthenol wirkt entzündungshemmend, lindert Juckreiz, fördert die Neubildung von Hautzellen und unterstützt damit die Regeneration von verwundeter Haut. Es spendet Feuchtigkeit und sorgt für eine bessere Elastizität. Als Arzneiwirkstoff dient Dexpanthenol zur Behandlung von Verletzungen der Haut und der Schleim- häute. Darüber hinaus ist es in geringerer Dosierung auch in kosmetischer Haut- und Haarpflege enthalten.

Vitamin E

Vitamine spielen in der Hautpflege eine wichtige Rolle. So ist Vitamin E (Tocopherol) das bedeutendste fettlösliche Antioxidans, das die Haut vor Freien Radikalen schützt. Diese zerstören Hautfette, Zellmembranen und Proteine. Dadurch wird die Haut geschwächt, sieht fahl aus und es entstehen Falten. Tocopherol ist in der Lage, der Hornschicht Feuchtigkeit zu liefern. Dadurch kann die Haut auch langfristig mehr Feuchtigkeit speichern. Bei Diabetes ist es sinnvoll, die natürliche Funktion der Hautbarriere durch Vitamin E zu stärken und auf verschließende Komponenten zu verzichten.

Nachtkerzenöl

Bei trockener oder entzündeter Haut hat sich – gerade bei Diabetikern – unter anderem Nachtkerzenöl bewährt. In der Naturheilkunde wird das Öl der Gemeinen Nachtkerze bereits seit Jahrtausenden angewandt. Es entsteht durch Kaltpressung der Pflanze und ist so reich an wertvollen natürlichen Inhaltsstoffen: Dazu gehören unter anderem die Omega-6-Fettsäure Linolsäure (68 bis 70 Prozent) und die Y-Linolensäure (acht bis zehn Prozent). Beide gehören zu den essenziellen Fettsäuren. Hinzu kommen außerdem geringe Mengen an Vitamin.

Jojobaöl

Bereits vor Urzeiten wurde Jojobaöl von den Azteken entdeckt und sowohl für die Ernährung als auch zur Heilung und Pflege eingesetzt. Heute spielt dieser wahre Alleskönner auch als Wirkstoff in Hautpflegemitteln eine bedeutende Rolle. Jojobaöl stabilisiert den Lipid- und Feuchtigkeitsgehalt der Haut und schützt sie davor, sprö-de zu werden und auszutrocknen. Gleichzeitig verbessert das flüssige Wachs die Hautelastizität, beruhigt sensible Haut, lindert Juckreiz, fördert die Durchblutung und – besonders gut bei diabetischer Haut – es wirkt entzündungshemmend.

Milchsäure

Auch Milchsäure spielt eine Rolle bei der diabetischen Hautpflege. Dieser effektive und schonende Beauty-Inhaltsstoff zählt zu den sogenannten Alpha-Hydroxy-Säuren (kurz AHA). Als Bestandteil des hauteigenen Säureschutzmantels reguliert Milchsäure den physiologischen pH-Wert. Anders als viele chemische Inhaltsstoffe, die den leicht sauren und sehr empfindlichen pH-Wert von 5 bis 5,5 durcheinanderbringen, unterstützt sie den Schutzmantel und kontrolliert die bakterielle Besiedlung der Haut. Zudem ist Milchsäure ein wahrer Feuchtigkeits-Booster und sorgt für einen milden Peeling-Effekt.