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Sirtuine bei Diabetes: Die Sirtfood-Diät

Vergessen Sie Verzicht und Verbote – bei der Sirtfood- Diät gibt es auch kein Kalorien zählen. Vielmehr liegt das Geheimnis in der Kraft spezieller Enzyme (Sirtuine), die Ihr Körper mit etwas Unterstützung selbst herstellen kann.

Sängerin Adele hat es vorgemacht: Die Sirtfood- Diät kann der Schlüssel zu einem gesunden und schlanken Körper sein. Dahinter stecken die sogenannten Sirtuine, Enzyme, die von den britischen Ernährungsmedizinern Aidan Goggins und Glen Matten in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt wurden. Sirtuine sind Enzyme, die den Stoffwechsel und den Alterungsprozess steuern. „Sie regen die Körperzellen dazu an, mehr Fett zu verbrennen, mehr Muskeln aufzubauen, die Zellalterung zu verlangsamen und den Stoffwechsel insgesamt positiv zu beeinflussen“, schreibt Doris Muliar in ihrem Buch „Abnehmen mit der Sirtfood-Diät“. Sirtuine sind Proteinverbindungen, die im Organismus wie ein Turbo wirken und gleichzeitig ohnehin vorhandene Stoffwechselvorgänge verstärken.

Steinzeitliche Helfer

Dieser Turbo wird normalerweise vor allem durch Fasten oder Stress gezündet und ist im Prinzip seit der Steinzeit in uns angelegt. Seit Jahrtausenden ist unser Körper darauf trainiert, Hungerperioden schadlos zu überstehen. Zusätzlich waren die Menschen bis zu den Anfängen der Industrialisierung großen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt. In unserem heutigen modernen Leben sieht das anders aus: in westlichen, wohlhabenden Ländern ist Nahrung im Überfluss vorhanden und durch das Angebot in Supermärkten oder an Restaurants und Imbissbuden nahezu 24 Stunden zugänglich.

Es gibt keine natürlichen Hungerperioden mehr. Stattdessen werden Fasten-Diäten entwickelt. Es kommt auch nicht zu plötzlichem Stress durch die Konfrontation mit natürlichen Feinden. Vielmehr ist Stress allgegenwärtig und wird so zum dauerhaften ernstzunehmenden Risikofaktor für die Gesundheit. Unter diesen Umständen fristen die Sirtuine ein mehr oder weniger untätiges Dasein in unserem Körper. Die Folgen reichen von einem verlangsamten Stoffwechsel über ein schwaches Immunsystem bis hin zu einer schnelleren Alterung aufgrund einer ungenügenden Zellreparatur. Auch unnötige Fettpolster und
schlaffe Muskeln können im Zusammenhang mit sozusagen untätigen Sirtuinen stehen. Die Enzyme sind bereits im Körper vorhanden und können nicht einfach über Nahrung oder Getränke aufgenommen werden.

Das Schlankheits-Gen

„So wie beim Steinzeitmenschen durch unfreiwillige Nahrungspausen schaltet sich auch in unserem Körper beim freiwilligen Fasten ein Schlankheits-Gen ein“, schreibt Doris Muliar. Dieses bewirke, dass kein Fett mehr eingelagert wird. Im Gegenteil, die Fettverbrennung werde angeregt. „Zugleich setzt ein Reperaturmodus ein, Autophagie genannt, der mit schadhaften Zellen aufräumt und sie wieder verwertbar macht“, so Muliar weiter. Das führe nicht nur zu mehr Widerstandskraft sondern der Körper verjünge sich insgesamt und die Muskulatur werde gefördert. Kurz gesagt: Weniger Fett, mehr Muskeln und gesündere Zellen. Allerdings ist Fasten nicht für alle Menschen eine Option. Besonders bei Diabetes sollte eine Veränderung der Nahrungszufuhr genau mit dem behandelnden Diabetologen besprochen werden, denn gegebenenfalls müssen blutzuckersenkende Medikamente

beziehungsweise die Insulindosis angepasst werden. Ebenfalls gilt es zu bedenken, dass ein Diät-Modus meist eine Zeit lang relativ gut klappt, bevor dann doch wieder der Jojo-Effekt droht. Genau hier können jedoch die Sirtuine ins Spiel kommen und unter anderem auch Menschen Hoffnung geben, die bereits an zahlreichen Diäten gescheitert sind. Das Positive: Dabei handelt es sich um eine Ernährungsform mit Lebensmitteln, die unser Körper in der Regel bereits kennt. Es sind also keine fremden oder ungewohnten
Zutaten nötig.

Her mit den Muckis

Wäre das schön, wenn sich Fettpölsterchen einfach in Muskeln verwandeln ließen. Zwar können Sirtuine keine Wunder vollbringen, jedoch unterstützen aktive Sirtuine die Umformung von Fett in Muskeln erheblich. Doch warum? In unserem Körper befinden sich verschiedene Arten von Fettzellen:

Die weißen lagern Fett für Notsituationen ein. Außerdem gibt es braune Fettzellen, die der Energiegewinnung dienen. Von ihnen haben Neugeborene noch sehr viele, mit der Zeit werden sie jedoch
immer weniger. „Sirtuine können weiße Fettspeicher-Zellen dazu anregen, sich wie braune zu verhalten, also keine Energie mehr zu speichern, sondern im Gegenteil, sie zu verbrauchen“, betont Doris Muliar in ihrem Buch und fügt hinzu: „Durch Aktivierung weiterer Stoffwechselvorgänge, wie des Insulinstoffwechsels, sowie der Anregung der Schilddrüsenhormone beginnen die Fettdepots zu schmelzen.“

Gleichzeitig würden Sirtuine bei einem Fettabbau für einen Muskelzuwachs sorgen. Bei vielen Diäten wird zur Energiegewinnung nicht nur Fett, sondern auch das Eiweiß der Muskelmasse abgebaut. Doch diesen Abbau lassen Sirtuine nicht zu. Denken Sie noch einmal an die Steinzeitmenschen: Der Körper braucht auch in Hungerperioden Muskeln, um auf der Jagd erfolgreich zu sein. Ein weiterer positiver Effekt der Sirtuine: Sie können dazu beitragen, eine gesunde Muskulatur bis ins hohe Alter zu fördern und zu erhalten.

Davon darf viel auf den Teller

  • Obst: Äpfel, Brombeeren, Erdbeeren, Granatäpfel, Heidelbeeren, Himbeeren, Pflaumen, rote Weintrauben, Zitrusfrüchte.
  • Gemüse: Artischocken, Auberginen. Blumenkohl, Brokkoli, Chicorée, Grünkohl, Pak Choy, Rettich, Rucola, Sellerie, Spargel, Tomaten, rote Zwiebeln.
  • Fett: Kokosöl, Leinöl, Nussöle, Olivenöl.
  • Getränke: Kaffee, Kakao, Matcha, Rotwein, grüner oder schwarzer Tee, roter Traubensaft.
  • Kräuter: Liebstöckl, Minze, Petersilie, Schnittlauch
  • Gewürze: Chili, Ingwer, Kurkuma, schwarzer Pfeffer
  • Getreide und Co.: Buchweizen, Hülsenfrüchte, Quinoa, Sojaprodukte.

Buch-Tipp

Abnehmen mit der Sirtfood-Diät

Den Stoffwechsel ankurbeln, Fett verbrennen und schlank werden mit der Kraft der Sirtuine. Mit 3 Wochenplänen und 65 Rezepten

Riva Verlag, 144 Seiten, 9,99 Euro, ISBN: 3742314734

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