Das richtige Öl
Eines vorweg, Öle sind besser als ihr Ruf. Fette sind für unseren Körper lebenswichtig und bestimmte Öle können sogar kleine Wunder Wunder vollbringen. Deswegen sollte das flüssige Gold auch in Ihrer Küche nicht fehlen.
Fett ist nicht gleich Fett. Das schlechte Image, das der Nährstoff in der öffentlichen Warnehmung besitzt, ist nicht wirklich gerechtfertigt, denn der Mensch braucht Fette für lebenswichtige Aufgaben und verschiedene Stoffwechselprozesse im des Körpers. Natürlich ist, wie bei allen anderen Hauptnährstoffen auch, Kombination, Sorte und Menge des Fettes ausschlaggebend. Diabetes Living macht den Fett-Check und klärt Sie über die wichtigsten Informationen zum Thema auf.
Fett gehört zu den drei Hauptnährstoffen, aus denen der Körper Energie ziehen kann. Mit einem Energiegehalt von neun Kalorien Gramm ist er der energiereichste Nährstoff. Fett hat im Körper verschiedene Funktionen und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Beispielsweise transportiert Fett im Körper die lebenswichtigen Vitamine A, D, E und K. Außerdem ist es ein Träger von Fettsäuren, die der Mensch nicht selber produzieren kann und deshalb über die Nahrung aufnehmen muss.
In unser Körpermasse sollten sich deswegen 12 bis 24 Prozent Fett als gespeichertes Depotfett befinden. Das Depotfett wird im Körper umgewandelt und besitzt schützende Funktionen. Das weiße Fettgewebe ist der Energiespeicher im Körper, im Fall einer Hungerperiode könnte der Mensch bis zu 40 Tage ohne Nahrungszufuhr auskommen. Das braune Fettgewebe in der unteren Hautschicht schützt uns vor zu schnellem Wärmeverlust. Außerdem dient das Fett als Schutzpolster für Organe wie Nieren, Leber und Gehirn. Es ist sozusagen vergleichbar mit einem Innenpolster des Körpers.
Was sind gesättigte und ungesättigte Fettsäuren?
Es gibt tierische und pflanzliche Fette. Fett besitzt, egal aus welcher Herkunft, eine einfache oder komplexe chemische Struktur. Des weiteren unterscheidet man zwischen gesättigten und (einfach oder mehrfach) ungesättigten Fettsäuren. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten Sie sich merken, denn das sind die gesunden essentiellen Fettsäuren, die wir unbedingt über die Nahrung aufnehmen sollten.
In den meisten tierischen Lebensmitteln wie in Butter oder Käse findet man viele gesättigte Fettsäuren. Diese enthalten so viele Wasserstoffatome, dass sie keine weiteren chemischen Bindungen mehr eingehen können. Der menschliche Körper ist in der Lage, die gesättigten Fettsäuren selbst herzustellen, deswegen müssen sie nicht in großer Menge aufgenommen werden. Im Gegensatz dazu befinden sich ungesättigte Fettsäuren meist in pflanzlichen Lebensmitteln wie beispielsweise in Pflanzenölen. Eine Fettsäure ist aber erst dann als ungesättigt zu bezeichnen, wenn sie mindestens zwei Wasserstoffatome weniger besitzt, als die gesättigten Fettsäuren und sich an dieser Stelle chemisch eine Doppelbindung bildet.
Der menschliche Körper kann den Bedarf an mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht decken, weshalb sie über die Nahrung zugeführt werden müssen und als essentiell bezeichnet werden. Weiter werden die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren unterteilt. Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur für die Entwicklung des Kindes wichtig, sondern entfalten auch im Erwachsenenalter zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen. Sie besitzen beispielsweise einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte, senken den Blutdruck, fördern die Durchblutung, sind wichtig für den Gehirnstoffwechsel und vieles mehr. Die Omega-3-Fettsäuren sind in fettreichen Meeresfischen wie Hering, Makrele, Lachs, Sardine und Thunfisch enthalten, außerdem auch in Lein-, Raps-, Perillaund Walnussöl.
Omega-6-Fettsäuren benötigen wir beispielsweise für das Wachstum, zur Wundheilung oder zur Infektionsabwehr des Körpers. Allerdings entstehen aus Omega- 6-Fettsäuren Botenstoffe, die deutlich entzündlicher im Stoffwechsel wirken (zum Beispiel Prostaglandine) als Botenstoffe, die aus Omega-3-Fettsäuren entstehen. Deswegen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung höchstens fünfmal so viele Omega-6- wie Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen, damit sie ihre gesundheitsfördernde Wirkung voll entfalten können. Die Omega-6-Fettsäuren sind reichlich in Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Soja-, Distel- und Walnussöl enthalten, außerdem in Fleisch, Wurst, Eiern, Milch und Milchprodukten.
Ein Tipp:
Sie erkennen Fette die über einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren verfügen daran, dass sie bei Zimmertemperatur von fester Konsistenz sind, im Gegensatz zu Ölen, die in flüssiger Form vorliegen. Je mehr ungesättigte Fettsäuren in dem jeweiligen Fett enthalten sind, desto weicher ist dieses.
Wozu benötigt der Körper gesunde Fette?
Fette haben im menschlichen Körper viele wichtige Aufgaben. Sie sorgen für ein natürliches Sättigungsgefühl und verringern Schwankungen im Blutzuckerspiegel des Gesunden. Das Fett ist für die Funktion von Hormonen und Enzymen unerlässlich. Es ist ein Ausgangsstoff für Mediatoren (Vermittlerstoffe) mit überwiegend entzündungsregulierenden Wirkungen.
Fett gehört zu den Hauptenergielieferanten und darf auf einem ausgewogenen Ernährungsplan nicht fehlen. Ohne Fett können die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) nicht vom Körper aufgenommen werden. Zudem ist Fett ein Träger von lebensnotwendigen Fettsäuren, die der Mensch nicht selber produzieren kann und deshalb über die Nahrung aufnehmen muss. Außerdem ist unser Gehirn auf hochwertige Fette angewiesen. Nebenbei ist Fett ein äußerst prägnanter Geschmacksträger und gibt vielen Speisen und Salaten erst den richtigen Pfiff.
Bei einer Unterversorgung des Körpers mit Fetten kann es unter anderem zu Hautveränderungen und einer erhöhten Infektionsanfälligkeit kommen. Gesunde Fette werden während des gesamten Herstellungsprozesses äußerst schonend behandelt. Das Entsteinen und Pressen der Kerne geschieht hierbei manuell. Des Weiteren werden die Öle kalt gepresst und sind zu keiner Zeit Temperaturen ausgesetzt, die den empfindlichen Inhaltsstoffen schaden könnten. Auf diese Weise bleibt die vorhandene wertvolle Nährstoffdichte der Fette erhalten. Nur ein kalt gepresstes Öl aus erster Pressung, mild duftend und unerhitzt, unterstützt Ihren Körper und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und Vitalität. Ein Riechtest kann Ihnen dabei helfen, gute Fette zu erkennen. Denn die Öle sollten leicht danach riechen, woraus sie bestehen. Ein Sonnenblumenöl sollte nach Sonnenblumenkernen riechen, das Kokosöl nach Kokosnuss, Olivenöl nach Oliven und so weiter.
Kleine Ölkunde
- SACHA INCHI – DAS OMEGA-3-ÖL AUS DER INKA-NUSS: Die Nuss der Inka wächst in den tropischen Gebieten Südamerikas und ist ein echtes Superfood. Das Öl enthält hoch konzentrierte 48 Prozent Omega-3-Fettsäuren. Es soll bei trockener, gereizter Haut, Sonnenbrand, Wundheilung und Rötungen helfen. Die Inka-Nuss sorgt ausserdem für schöne Nägel und weiche, geschmeidige Haut. Sie ist ein natürliches Antioxidant, reduziert Cholesterol und Triglyzeride, stärkt das Immunsystem, reguliert den Blutdruck, verringert den Glukosemetabolismus bei Diabetes, beugt rheumatische Artritis vor, gegen Bronchitis und Lungenentzündung, gegen Exzeme, Akne, Schuppenflechte, positiv bei Krebs und ist ein exzellenter Entzündungshemmer. Ausserdem verbessert sie die Ausdauer und die Funktion des Nervensystems
- MANDELÖL: ist ein völlig klares, blass gelblich und dünnflüssiges Pflanzenöl. Das Süßmandelöl weist einen hohen Anteil an Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren auf. Mandelöl schmeckt besonders zu Gemüse, Müsli oder im Salatdressing. Nach dem Öffnen der Flasche ist das Öl gekühlt allerdings nicht sehr lange haltbar.
- WALLNUSSÖL: ist ein helles und dünnflüssiges Pflanzenöl mit einem intensiv nussigen Geschmack. Das Öl hat einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren und eignet aus diesem Grund perfekt für die kalte Küche. Nach dem Öffnen der Flasche ist das Öl gekühlt nur begrenzt haltbar.
- SCHWARZKÜMMELÖL: Das Öl wird aus dem gesunden Schwarzkümmel hergestellt. Es ist ein pfefferähnliches Gewürz und findet in der Heilkunde seit vielen Jahrtausenden Anwendung. Schwarzkümmelöl enthält durchschnittlich rund 60 -80 Prozent an ungesättigten Fettsäuren.
- BORRETSCHÖL: Dieses Öl hilft gegen trockene und spröde Haut und soll auch bei Neurodermitis helfen. Es wirkt reizlindernd, entzündungshemmend, harn- und schweißtreibend. Borretschöl einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System haben.
- NACHTKERZENÖL: Das Öl hilft äußerlich angewendet bei Neurodermitis, Spannungsgefühlen im Bereich der Brust, Hautentzündungen, Hauttrockenheit, Schuppenflechte, Akne, Wundbehandlung und Juckreiz. Diabetiker haben oft eine trockene Haut, die anfällig für Verletzungen ist. Durch das Öl können sie ihr Hautbild verbessern und sie geschmeidiger machen. Außerdem soll das Öl bei der Behandlung von Empfindungsstörungen helfen.
- WEIZENKEIMÖL: Auch dieses Öl ist gut für die diabetische Hautpflege. Außerdem soll es bei der Gewichtsabnahme und der Senkung des Cholesterinspiegels helfen. Für Diabetiker nur zu empfehlen.